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Verdonschlucht - ne Wucht!


Nach einer langen Diskussion in der Nacht wurde von den Lehrern gemeinsam entschieden, dass die "Uneinsichtigen der Lagerregeln" so bestraft werden, dass es auch nur sie betrifft und nicht das gesamte Lager. Hätten wir all die betroffenen Schüler nachhause geschickt, dann wäre es für diejenigen, die sich an die Regeln gehalten hatten, ja auch blöd gewesen - daher wurde Gnade erwiesen und die erwischten Schüler durften bleiben. Interessanterweise gab es am Morgen auch keinerlei Verspätung - alle erschienen pünktlich am Treffpunkt: Was ein schlechtes Gewissen bewirken kann...

Es wäre auch schade gewesen, denn auf uns wartete ein Highlight dieser Reise - die Wasserwanderung in der Verdonschlucht. Um dorthin zu gelangen mussten wir erst einmal lange fahren, und dies über einige Pässe und ziemlich kurvigen Strassen. Nicht für Magenschwache, doch wie so oft auf dieser Reise - sobald der Car gestartet war, wurde geschlafen und zwar vom Grossteil der Reisegesellschaft. Aber diesmal erwies sich dies als Vorteil, denn so bekamen viele die waghalsigen Strassen und metertiefen Schluchten nicht mit, die wir überquerten, bis wir schliesslich in Castellane, dem Ausgangspunkt der Tour angekommen waren.

Zurück auf dem Campingplatz blieben zwei Schüler, Evan und Marco M., die die Schlacht mit der Klimaanlage verloren und sich eine leichte Erkältung eingefangen hatten.

Zunächst hiess es daher für die anderen Schüler sich wasserfest anzuziehen, da das Wasser der Verdon meist zwischen 12° und 15° Grad kalt ist. Viele hätten sich liebend gern so in die Fluten des Flusses gestürzt, da das Thermometer schon jetzt deutlich über 30° Grad Aussentemperatur anzeigte. Aber es half alles nichts, daher wurden die passenden Neoprenanzüge herausgesucht, passende Socken und Jacken noch dazu. Schliesslich vervollständigten Schwimmweste und Helm das Equipment und so wurden verschiedene Gruppen eingeteilt, die dann mit Kleinbussen in die Schlucht transportiert wurden. Diese halbstündige Fahrt war schon ziemlich schweisstreibend, da die Aussentemperaturen immer weiter anstiegen.

Doch letztendlich kamen alle am Ziel an und hier war es deutlich kühler. Zunächst begann der Abstieg zum Fluss, dann eine kurze Unterweisung der Guides und schon ging es ins kühle Nass. Jetzt galt es auf Rücken oder Bauch den Fluss entlang zu treiben, die Klippen zu umschiffen oder, je nach Lust und Laune von dem ein oder anderen Felsen herunterzuspringen. Es machte allen sehr viel Spass, auch denjenigen, die sehr furchtsam an die Sache herangegangen waren, merkten, dass eigentlich gar nichts passieren kann. Und so lernten wir diesen eindrucksvollen Grand Canyon von Europa kennen mit seinen 400 Meter hohen Felswänden und der totalen Einsamkeit - bis auf uns lebenden Kronkorken, die auf dem Verdon sich treiben liessen.

Mit einem waghalsigen Sprung endete die Tour - für viele viel zu kurz, gerne hätte man noch länger die angenehmen Temperaturen genossen.

Doch jetzt folgte die Qual: Erst musste man vom Ufer wieder auf einen Weg gelangen. Dieser stellte sich ebenfalls als sehr besonders heraus. Bestand er nämlich aus in den Fels geschlagene Tunnel, die sehr mässig bis gar nicht beleuchtet waren. So wurde es für manchen zum kleinen Horrortrip, wenn man durch die totale Dunkelheit wandert und nicht weiss, wie lange diese noch andauert. Doch alle schafften den Ausgang zu finden und nochmals ging es dann bergauf, bis man schliesslich wieder bei den Kleinbussen angelangt war. Diese brachten uns dann wieder zurück. Das Equipment wurde wieder ausgezogen, mit mehr oder weniger grosser Hilfe, und anschliessend gereinigt. Dann waren alle fertig und stiegen in den Car ein, dessen Innentemperaturen höher als die Aussentemperaturen waren. Doch die Fahrt brachte Kühlung und schon bald schlief wieder der Grossteil der Schüler - in den Gedanken noch die verschiedenen Eindrücke des Tages verarbeitend. Kurz vor dem Campingplatz wurde noch ein Zwischenstopp eingelegt, damit jeder einkaufen konnte, denn heute stand das gemeinsame Grillieren auf dem Programm. Jeder Schüler erhielt nochmals eine Budgetaufstockung und so konnten Burger und Brötchen, Gemüse, Würste und viel Süsskram gekauft werden.

Da wir frühzeitig zurück waren, konnten etliche Schüler auch noch den Pool geniessen, um die unglaublichen Aussentemperaturen aushalten zu können.

Ab 19:00 Uhr oder später wurden dann die Grills oder Bratpfannen, Öfen oder Kühlschränke verwendet, um bestimmte Speisen zu kreieren. Da die Häuser wie schon erwähnt recht weit auseinander lagen, luden sich einfach bestimmte Gruppen ein und kochten zusammen und verspeisten ihre erschaffenen Speisen.

So ging der Mittwoch zu Ende, er hatte turbulent angefangen und endete in einer guten Grundstimmung.


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